
Nettersheim liegt gleichweit entfernt von Köln und Aachen in der Eifel. In dieser ländlich geprägten Region kann man sehr gut wandern, aber man kann auch sehr viel entdecken.
Über Nettersheim
Zunächst einmal sollte man wissen, dass die Gemeinde Nettersheim eine künstlich geschaffene Gemeinde ist. Sie wurde erst in den 70’er Jahren des letzten Jahrhunderts geschaffen und besteht aus 11 ehemals eigenständigen Gemeinden, eine davon ist Nettersheim. Dieser Reisebericht handelt auch von diesem Ort.

Anfahrt
Die Anfahrt von Köln aus ist sehr komfortabel und einfach. Wenn man erst einmal den Moloch Köln verlassen hat, dann fährt man einfach auf der A1 immer weiter, bis kurz vor die Unterbrechung der Autobahn und dann landet man in Nettersheim.
Schon bei der Fahrt über die Autobahn ändert sich die Landschaft und man atmet erst einmal durch. Hektik und Stress und volle Straßen gibt es hier in der Eifel eigentlich nicht. Das alleine ist schon erholsam. So entschleunigt man sich schon auf der Fahrt nach Nettersheim.
In Nettersheim
Nettersheim ist ein kleiner Ort, eine wirklich gemütliche Gemeinde. Wenn man diesen Ort besucht, dann muss man wissen das dieser Ort nicht in einer Ebene liegt. Der ganze Ort ist in und um ein Tal gebaut, durch das Tal fließt die Urft.

Zu Fuß lässt sich alles sehr gut erlaufen/erwandern, man darf allerdings nicht lauf faul sein. Natürlich gibt es auch öffentliche Verkehrsmittel, aber wie immer fährt der Bus in den ländlich geprägten Regionen nicht alle 10 Minuten. Gute Planung gehört also dazu.
Nettersheim selber hat für den Besucher einiges zu bieten. Neben diversen Sehenswürdigkeiten, zu denen wir noch kommen, gibt es auch Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte.
Stellplatz Nettersheim
Wenn wir Nettersheim besuchen, dann nutzen wir sehr gerne den Wohnmobilstellplatz in Nettersheim. Dieser liegt etwas außerhalb, am Rande des Ortes und bietet wirklich viel Ruhe.
Neben einer Ver- und Entsorgungsstation kann man hier sogar auch seine Toilette entsorgen.
Der Stellplatz ist ausreichend groß, auch für etwas größere Fahrzeuge und es gibt auch genügend Stromanschlüsse. Ein Sanitärhaus gibt es hier nicht.
Im Preis inbegriffen ist auch der Strom und die Bezahlung erfolgt entweder am Automaten oder im Naturzentrum, das wenige Gehminuten vom Stellplatz entfernt ist.
Römische Ruinen
Beginnen wir mit den Sehenswürdigkeiten rund um den Stellplatz in Nettersheim. Ganz in der Nähe ist die Görresburg. Das ist keine mittelalterliche Burg, sondern hier gab es eine Tempelanlage zu römischer Zeit. Man sieht noch heute die Reste der Tempelanlage der Matronae Aufaniae.
Von der alten Tempelanlage auf dem Berg kann man noch heute den Verlauf der römischen Straße erkennen, entlang der Grundmauern von einigen Gebäuden führt der Weg ins Tal und zur Furt durch die Urft.
In den Streifenhäusern entlang des Weges lebten Bauern und Handwerker, aber sicherlich auch Menschen, die im Tempel gedient habe.
Jenseits der Urft, also auf der anderen Seite, lag ein römisches Kleinkastell. Dieses hatte die Aufgabe, die Furt, den sichern Warenverkehr und die Siedlung zu beschützen.
Man hat also auf sehr kleinen Raum viel zu entdecken und zu sehen und auch zu lesen, denn es gibt auch Hinweistafeln.
Sehenswürdigkeiten
Etwas unterhalb des Matronenheiligtum hat die Gemeinde Nettersheim ein kleines Observatorium eingerichtet. Aufgrund der guten Lage mit wenig menschlicher Besiedlung in der Nähe kann man hier in klaren Nächten sehr gut den Sternenhimmel sehen. Informationen über die Sterne und den Sternenhimmel kann man vielen Hinweistafeln entnehmen.

Wenn man dann auf der Seite des Kleinkastells wieder in Richtung Nettersheim wandert, dann kommt man zu den Kalkbrennöfen. Diese wurden wieder aufgebaut und zeigen, wie hier früher Kalk gebrannt wurde. Die Öfen sind wirklich sehr beeindruckend und ein Relikt aus der Zeit der Industrialisierung.
Fazit:
Nettersheim ist ein kleiner Ort. Aber hinsichtlich des Freizeitwertes, insb. wenn man gerne wandert und sich dazu noch für Geschichte interessiert, ist Netterheim ein ganz großer Ort.