Kobern-Gondorf – Perle an der Untermosel

Kobern-Gondorf an der Mosel hat eine sehr schöne Altstadt, zwei Burgruinen und mit der Michaelskapelle ein weiteres Highlight.

Kobern-Gondorf war eine zufällige Entdeckung. Zuerst kannten wir nur den Bahnhof weil hier machmal die Züge aus Trier enden und nicht nach Koblenz fahren. Der Bahnhof ist einer der schlimmsten Bahnhöfe die wir bisher gesehen haben. Also keine Empfehlung für Kobern-Gondorf. Ganz im Gegenteil.

Aber bei der ersten Fahrt war es dunkel und aufgrund der Energiesparmaßnahmen hat man nicht viel gesehen. Beim zweiten Besuch war der Bahnhof immer noch genauso schrecklich und dreckig, aber wir haben die Burgruine und die Mosel gesehen.

Deswegen haben wir uns entschlossen Kobern-Gondorf noch eine Chance zu geben.

Moseltal
Moseltal

Der Wohnmobilstellplatz

In Kobern-Gondorf gibt es einen Wohnmobilstellplatz direkt an der Mosel. Also führte eine der letzten Touren in 2022 uns dorthin.

Der Stellplatz ist ein langgezogener etwas breiterer Parkstreifen, hier können auch größere Wohnmobile stehen. Der Untergrund ist asphaltiert und dementsprechend stabil.

Wohnmobilstellplatz Kobern-Gondorf
Wohnmobilstellplatz Kobern-Gondorf

Von der Mosel sieht man nicht soviel, das Ufer ist an der Stelle stark bewachsen. Auf der anderen Seite geht die Bahnlinie entlang. Hier fahren häufig Züge aller Art, vom Personenzug bis zum langen Güterzug. Auf der Mosel selber fahren Fracht- und Kreuzfahrtschiffe. Man sollte also nicht geräuschempfindlich sein.

Strom gibt es nicht, aber es gibt eine Entsorgungsstation für die Chemietoilette und Grauwasser und man kann auch sein Frischwasser auffüllen.

Die Altstadt

Kommen wir nun zu den wirklichen Highlights. Kobern-Gondorf hat eine sehr schöne und liebevoll restaurierte Altstadt mit vielen historischen Gebäude. Es gibt ein jüdisches Bethaus, einen Rittersaal, diverse Fachwerkhäuser und das alles eingerahmt von Weinbergen und bewacht von den Burgen.

Die Niederburg

Zur Niederburg gelangt man durch einen recht steilen Aufstieg oder auf einer asphaltierten Straße. Nehmt den steilen Aufstieg durch die Weinberge, es lohnt sich auch wenn es anstregend ist. Die letzte Strecke kann man dann entweder mit einer Rettungsleiter zum Flankierungsturm nehmen oder entlang der Burgmauer über einen „Trampelpfad“.

Niederburg Kobern-Gondorf
Niederburg Kobern-Gondorf

Die Burg wurde im 12. Jahrhundert unrechtmässig erbaut und im 17. Jahrhundert zerstört. Aber es ist noch einiges von der Burg erhalten und an der Palas-Wand kann man noch sehr gut die Träger der Zwischendecke und den Kamin erkennen.

In der Ruine gibt es Informationstafeln und auch ein Modell der Burg inkl. Blindenschrift. Sehr vorbildlich!

Die Besichtigung der Ruine ist kostenfrei und man hat einen tollen Ausblick über das Moseltal und kann auch verweilen und die Schiffe auf der Mosel beobachten.

Die Oberburg

Wie der Namen schon sagt liegt die Oberburg oberhalb der Niederburg. Leider ist von der Oberburg wenig erhalten, noch weniger als von der Niederburg. Auch hier gibt es Informationstafeln und auch ein Lokal. Leider hatte das Lokal geschlossen, aufgrund von Corona gibt es anscheinend einen Personalmangel und deswegen war zu.

Matthiaskapelle

Hier oben liegt auch die Michaelskapelle. Gebaut im 13. Jahrhundet für das Haupt des Apostels Michael. Michael wurd ja quasi als Nachfolger von Judas zum Apostel. Der Kopf von Matthias wurde als Beute von einem Kreuzzug mitgebacht (von Ritter Heinrich von Isenburg) und ihm zu Ehren wurde diese Kapelle erbaut. Der Kopf liegt mittlerweile in Trier, aber die Kapelle ist erhalten und man kann sie besichtigen. Beachtet bitte die Öffnungszeiten.

Michaelskapelle
Michaelskapelle

Die Kapelle ist ein Sammelsurium von Baustilen, teilweise gotisch, teilweise romanisch und auch byzantinische Einflusse kann man erkennen.

Fazit

Kobern-Gondorf lohnt sich. Man kann hier prima wandern, eine Menge Sehenswürdigkeiten gibt es auch und die Lage an der Mosel in Verbindung mit den Weinbergen und den kleinen Weinstuben in der Altstadt machen den Ort sehr symphatisch.

Den Rest blendet man einfach aus.

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