Worms – Glanz der Vergangenheit

Wappen Worms

Worms – Ein klingender Name mit einer großen Vergangenheit. Luther, die Nibelungen, der Dom usw. Aber leider wurde die Erwartung nicht bestätigt.

Gleich vorweg: Worms ist eine sehr schöne Stadt, aber wir hatten uns mehr von Worms versprochen bzw. erhofft. Wir hatten bei unserem Besuch den Eindruck, das hier viel in der Stadt im Umbruch ist und das deswegen die historischen Stätten etwas vernachlässigt werden. Aber nun zu unseren Eindrücken.

Der Dom in Worms

Es gibt drei romanische Dome in Deutschland (Mainz, Speyer und Worms). In Worms war unser Eindruck, das der Dom St. Peter sehr umbaut ist. Viele Häuser stehen sehr nah am Dom und nehmen dem Dom die Luft und die Fläche, die es braucht um richtig zu wirken. Ähnlich wie in Xanten.

Dom St. Peter in Worms
Dom St. Peter in Worms

Der Dom in Worms hat eine sehr bewegte Geschichte. Ein Vorgängerbau stürzte quasi am Tag vor der Einweihung ein, der Dom wurde mehrfach zerstört, diente als Pferdestall, wurde im II. Weltkrieg sehr schwer beschädigt usw. Aber zum Glück wurde der Dom immer wieder aufgebaut.

Altar im Dom St. Peter in Worms
Altar im Dom St. Peter in Worms

In der Literatur spielt der Dom auch eine sehr wichtige Rolle und ist Schauplatz einer der wichtigsten Szenen im Mittelalter. Im Nibelungenlied kommt es hier zwischen Brünhild und Kriemhild zum berühmten Königinnenstreit.

Heute ist der Dom in Worms übrigens kein Bischofssitz mehr und gehört zum Bistum Mainz.

Worms in der deutschen Geschichte

Worms hat in der deutschen Geschichte des Mittelalters eine bedeutende Rolle gespielt. Bischof Burchard gilt als der Erbauer des Doms. Im Dom wurde der Investiturstreit mit dem Wormser Konkordat beendet. Ja, das war die Sache mit Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. und dem Gang nach Canossa. Dies war aber nur eine Episode des Streits, wohl aber die bekannteste Episode.

Natürlich hat Worms auch eine sehr große Rolle in DEM deutschen Heldenepos, dem Nibelungenlied, gespielt. Aus Worms kommen die Nibelungen, hier wohnt Kriemhild, Siegfried der Drachtöter aus Xanten heiratet Kriemhild, wird von Hagen umgebracht usw. usw.

Nibelungenbrücke in Worms
Nibelungenbrücke in Worms

Überall in Worms ist diese Geschichte allgegenwärtig. Die große Brücke über den Rhein heißt Nibelungenbrücke, am Rhein steht das berühmte Denkmal „Hagen versenkt den Schatz der Nibelungen im Rhein“ und es gibt sogar ein Nibelungenmuseum.

Hagendenkmal Worms
Hagendenkmal Worms

Das ist in einem erhaltenen Stück der Stadtmauer untergebracht. Es ist selbstverständlich kein Museum mit Ausstellungsstücken der echten Nibelungen. Dies ist ja eine Geschichte. Man hat aber versucht, diese Erzählung real werden zu lassen.

Nibelungenmuseum Worms
Nibelungenmuseum Worms

Nebenbei: Die Gelehrten Streiten sich, welche deutsche Stadt die älteste Stadt ist. Im Rennen sind Augsburg, Trier und Kempten.

Luther in Worms

Luther war auch in Worms.

Lutherdenkmal Worms
Lutherdenkmal Worms

Hier fand der berühmte Reichstag statt. Im Beisein von Kaiser Karl V. sollte Luther hier von seinen Thesen Abstand nehmen und hier sagte er den berühmten Spruch „Hier steh ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir. Amen“

Das ist natürlich nur eine sehr verkürzte Version der damaligen Ereignisse. Luther reiste auf dem Weg nach Worms durch viele bedeutende Städte und es gibt sogar einen sehr ausführlichen Eintrag bei Wikipedia dazu. Nach dem Reichtags floh Luther nach Eisenach auf die Wartburg und übersetze hier die Bibel ins Deutsche.

Traurig ist, das von dem Gebäude des Reichstags nichts erhalten geblieben ist, er ist schon im 17. Jahrhundert zerstört worden. Seitdem ist hier ein Park und eine Bodenplatte zeigt den Ort wo Luther einst gestanden hat.

Hier soll Luther gestanden haben
Hier soll Luther gestanden haben

Der gesamte Park hatte bei unserem Besuch allerdings einen ungepflegten Eindruck gemacht, Teile des Parks waren wegen Einsturzgefahr mit Bauzäunen gesichert. Nicht wirklich schön, man hatte den Eindruck das Worms kein Geld hat für die Erhaltung dieser beosnderen geschichtlichen Orte.

Jüdisches Leben in Worms

Worms blickt auch auf eine sehr lange jüdische Geschichte zurück. Worms gehört zu den sogenannten SchUM-Städten und war bis in die Neuzeit eine der bedeutendsten jüdischen Gemeinden in Deutschland. Erhalten ist immer noch eine Synagode und einer der ältesten jüdischen Friedhöfe von Europa, beides wohl aus dem 11. Jahrhundert.

Wohnmobilstellplatz

Die Stadt Worms hat direkt am Rhein, in der Nähe des Hagendenkmals, einen Wohnmobilstellplatz eingerichtet. Hier kann man sehr gut übernachten und die Stadt besichtigen. Allerdings darf man nicht zuviel erwarten. Es handelt sich um einen Schotterparkplatz, umgeben mit einem Bauzaun. Es stehen nicht viele Stellplätze zur Verfügung und man muss schon Glück haben, wenn man hier einen freien Platz findet. Gerade in der Hauptsaison sind die wenigen Plätze schnell weg. Dafür ist der Platz sehr günstig, das Ticket wird am Parkscheinautomaten gekauft. Natürlich braucht man Münzgeld.

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