In Goseck in Sachsen-Anhalt liegt die jungsteinzeitliche Kreisgrabenanlage. Die Anlage wurde wieder aufgebaut, hier stand vor 6.900 Jahren tatsächlich ein Sonnenobservatorium.
Entdeckung
Die Entdeckung ist sehr spannend. Die Anlage wurde erst 1991 entdeckt und es dauerte noch mal fast 10 Jahre bevor wirkliche Untersuchungen vorgenommen wurde. Das mag sicherlich mit der Wiedervereinigung zu tun haben. In diesen Jahren waren die Prioritäten doch anders gesetzt.
Die Ausgrabungen fanden erst in den frühen 2000’er Jahren statt. Dabei wurden die Palisadenringe, die Reste eines Langhauses aber auch Knochen gefunden. Besonders die gefundenen Menschenknochen bieten Platz für Spekulationen, es könnte sich tatsächlich um die Knochen von Menschenopfern handeln.
Der Aufbau
Die Anlage wurde 2005 wieder aufgebaut und pünktlich zur Wintersonnenwende eröffnet. Seitdem ist die Anlage frei zugänglich und kann jederzeit besucht werden. Die Besichtigung kostet keine Eintritt. So etwas haben wir aus ähnlicher Zeit auch schon in Schweden sehen dürfen. Allerdings sind die Felsritzungen von Tanum tatsächlich jünger als diese Anlage.
Die gesamte Anlage besteht aus Palisaden in einem inneren und einem äußeren Kreis. Zwischen den Kreisen kann man die ganzen Anlage umrunden. Rund um die Anlage ist auch ein Ringgraben.
Geschichtliche Dimensionen
Zunächst einmal sieht man hier nur zwei Kreise die durch Palisaden gebildet werden. Aber man muss seine Fantasie nutzen. Es gibt ein Tor durch das die Sonne an der Wintersonnenwende scheint und ein andere Tor für die Sommersonnenwende.
Die Positionen wurden mittels Satellitentechnik und moderner Technik bestimmt. Es kommt nun aber die Besonderheit. Die Positionen waren auch schon in der Jungsteinzeit bekannt. Der Bau der Anlage wird auf das 49 Jh. vor Christus datiert und die Anlage war wohl rund 200 Jahre in Benutzung. Die Anlage ist also 2.000 Jahre vor dem Bau der Pyramiden erbaut worden.
Zusammenhang
Das Sonnenobservatorium in Goseck ist im Zusammenhang mit der Himmelsscheibe von Nebra zu sehen. Hier in dieser Gegend war auf jeden Fall ein Zentrum in der damaligen Zeit. Die Himmelsscheibe kann man im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle besichtigen.