Naturreservat Högbergsfältet – Schwedische Bergbaugeschichte

Das Naturreservat Högsbergfältet liegt in der Nähe von Filipstad in Värmland und hier kann man die Bergbaugeschichte in Schweden hautnah erleben.

Mal was anderes

Das Naturreservat Högsbergfältet ist eine Besonderheit. Normalerweise erwartet man in einem schwedischen Naturreservat mehr der weniger unberührte Natur, mit Glück viele Tiere und besondere Naturerlebnisse wie z.B. Seen oder auch Wasserfälle. Ein besonderes Beispiel aus dem Jahr 2024 ist das Naturreservat Hällingsåfallet.

Naturreservat Högbergsfället
Naturreservat Högbergsfället

Aber hier ist das nur zum Teil so. Ja, es gibt hier auch Natur und wenn man ganz genau hinsieht, dann entdeckt man sogar seltene Pflanzen und hier wachsen sogar auch Orchideen.

Das macht aber nicht die Besonderheit aus. Im Naturreservat Högsbergfältet bewegt man sich auf einem Gelände wo seit rund 400 Jahren schwedische Bergbaugeschichte geschrieben wurde.

Alte Abraumhalde Högbergsfället
Alte Abraumhalde Högbergsfället

Unterwegs im Naturreservat

Zunächst einmal geht es vom Parkplatz los und man kommt an den ersten Ruinen vorbei. Hier fällt einem vielelicht ein Wall auf, er erinnert ein wenig an einen zugewachsenen Deich. Hier stand eine Art Gestänge, damit wurde Wasser an Wasserräder gebracht, mit dieser gewonnenen Energie wurde Grundwasser aus den Gruben gepumpt. Aber um sich das vorzustellen braucht man entweder viel Fantasie, oder man kennt vielelicht das Ruhrgebiet.

Gestängeweg Högbergsfället
Gestängeweg Högbergsfället

Nun kommt es darauf an, welchen Weg man wählt. Ich bin zunächst zum Minnessten spaziert. Auch dies ist ein für Schweden geschichtlich bedeutender Ort. Hier fand 1869 angeblich der erste Streik statt. Ob das wirklich so ist? Keine Ahnung, vielleicht haben ja auch mal im Mittelalter die Steinmetze mal die Arbeit nieder gelegt.

Gedenkstätte Minnessten
Gedenkstätte Minnessten

Ruinen im Naturreservat

Im Naturreservat Högsbergfältet kommt man immer wieder an Ruinen vorbei. Das sind die Reste von verschiedenen Gebäuden wie z.B. Maschinenhallen wo z.B. das Erz zerkleinert wurde. Aber auch alte Kaianlagen kann man sehen. Bei vielen Ruinen stehen auch Informationstafeln mit weiterführenden Informationen. Die Tafeln sind sogar mehrsprachig, neben Schwedisch auch auf Englisch und sogar auf Deutsch.

Die Gruben

Die Gruben sind natürlich das Highlight. Viele Gruben sind zum Glück durch Zäune gesichert, denn es geht zum Teil sehr tief runter. Aber es gibt immer wieder Punkte, von denen man in die Gruben sehen kann und da kann man auch sehr gut Fotos machen.

Manche Gruben sind auch mit Wasser gefüllt, da kann man sehen wie schnell das Grundwasster steigt.

Das Highlight „Tilas Stollen“

Tiles Stollen ist aus meiner Sicht das Highlight im Naturreservat Högsbergfältet. Hierbei handelt es sich um einen rd. 25 m langen, waagerechten und begehbaren Stollen, der in den Berg führt. Der Name leitet sich von einer Führungskraft ab, der hier im 18. Jahrhundert verantwortlich gewesen ist.

Man kann hier tatsächlich in den Berg hinein gehen. Es ist dunkel, es ist eng und man muss natürlich auch aufpassen das man sich nicht den Kopf stößt. Aber dieses Erlebnis sollte man sich nicht entgehen lassen. Am Ende des Gang kann man dann auch wieder aufrecht stehen und man sieht die Größe der Grube. Wirklich sehr beeindruckend und es ist wirklich eine andere Art des Naturreservats.

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