Das Naturreservat Hällingsåfallet liegt ganz nah an Norwegen und bietet einen der schönsten Wasserfälle in Schweden und einen ganz tollen echten Canyon.
Anfahrt
Die Anfahrt ist schon besonders. Schon bei der Fahrt zur Naturreservat Trappstegsforsen hatten man das Gefühl das man in Norwegen fährt. Bei der Fahrt zum Naturreservat Hällingsåfallet verstärkt sich das Gefühl und die Landschaft ist richtig untypisch für Schweden. Aber wunderschön. Und man ist ja nicht weit weg von Norwegen.
Die letzten Kilometer zum Naturreservat Hällingsåfallet sind aber anstrengend. Es führen mehrere Wege dahin, aber allen ist gemeinsam das man eine Schotterstraße fahren muss. Wir hatten uns entschlossen über Gäddede zu fahren, dort ist die Anbindung am besten ausgebaut. Aber dann kamen 17 km Schotterstraße.
Mit dem Wohnmobil eine Herausforderungen, denn zu so einer Straße gehören nun einmal Schlaglöcher und Bodenwellen. Aber die Fahrt lohnt sich, man muss ja nicht zu schnell fahren. Empfiehlt sich eh nicht, denn die Landschaft ist einfach zu schön und man muss ja auch aufpassen, es können jederzeit Tiere auf die Straße laufen.
Im Naturreservat
Wir sind ganz bewusst nicht zum großen Parkplatz des Naturreservat Hällingsåfallet gefahren. Der Parkplatz ist zwar sehr groß, aber auch sehr gut besucht. Wir haben am Rastplatz Skjulsvattnet geparkt.
Hier steht man zwar an der Straße, aber dafür hat man hier Abends und Nachts den Platz mit etwas Glück für sich. Direkt gegenüber gibt es einen tollen Rastplatz mit Grillstellen, Picknickbänken und sogar eine kleine, offenen Hütte. Mit etwas Glück bekommt man hier sogar auch noch Feuerholz. Man kommt auch sehr gut an den Fluß mit einer kleinen Stromschnelle.
Von diesem Rastplatz führt der Wanderweg zum Wasserfall und man sollte diese Strecke auf jeden Fall.
Man hat so wirklich unvergleichliche Fotomotive. Zunächst geht man am Hällingså entlang und genießt den Fluß, der sich ein breites Bett geschaffen hat. Man kann sogar im trockenen Flußbett laufen oder durch den Wald.
Dann kommt man zum Canyon.
Ja, ein echter Canyon. Der Fluß hat sich hier eingegraben und die Wände sind bis zu 60 Meter hoch. Das Wasser ist glasklar und man steht quasi am Ende des Canyon und staunt über diese Naturschönheit. Die Felsen laden auch dazu ein sich zu setzen und die Natur zu genießen.
Dann beginnt der Aufstieg entlang des Canyons zum Wasserfall. Auch hier gibt es immer wieder Stellen, wo man von oben in den Canyon gucken kann. Zum Teil durch Zäune gesichert, aber zum Teil auch nicht. Man ist eigenverantwortlich und kommt bis an die Felskante. Aber man muss trittsicher und schwindelfrei sein. Auf jeden Fall richtig Schuhwerk und man sollte nicht leichtsinnig sein. Hier sind die Felsen immer etwas feucht und rutschig.
Der Wasserfall
Der Hällingsfallet ist wirklich beeindruckend. er ist ca. 43 m hoch. Das ist ungefähr halb so hoch wie der Fulufjället, aber auch 43 m sind beeindruckend. Das Wasser rauscht mit einer unglaublichen Kraft auf den Wasserfall zu, macht eine 90° Kurve bevor es in die Tiefe stürzt.
Das sorgt für ein ganz spezielles Mikroklima rund um den Wasserfall. Wenn man sich die Felswände ansieht, dann entdeckt man viele Pflanzen und Moose.
Besonders beeindruckend ist bei Sonne der Regenbogen, der durch den Wasserfall entsteht. Es gibt sogar das Phänomen des doppelten Regenbogens. Das haben wir so noch nie vorher gesehen.
Natürlich gibt es rund um den Wasserfall genug Picknickbänke, hier kann man auch eine Pause machen und die Aussicht genießen. Der Wasserfall selber ist komplett eingezäunt und über den Zulauf, fast direkt an der Kante, führt eine Brücke über den Fluß. Hier spürt man die Kraft der Natur.
Das Naturreservat Hällingsåfallet ist wirklich einen Besuch wert. Von hier aus kann man auch zu Wandertouren im Fjäll aufbrechen. Die Natur wirkt unberührt, aber in der Hochsaison kann es hier schon etwas voll sein.