Nationalpark Fulufjället – Särna

Der Nationalpark Fulufjället liegt direkt an der norwegischen Grenze, eigentlich ist er grenzüberschreitend. Neben einer tollen Flora und Fauna gibt es hier auch noch den höchsten Wasserfall von Schweden, den Njupeskär.

Njupeskär im Sommer 2019
Njupeskär im Sommer 2019

Der Nationalpark Fulufjället ist etwas besonders. Es ist der erste Nationalpark den wir in Schweden besucht haben. Er ist auch ein Nationalpark der grenzüberschreitend ist, ein Teil liegt in Norwegen. Dazu kommt noch der höchste Wasserfall in Schweden und hier steht auch Old Tjikko. Das ist eine Fichte die über 9.500 Jahre alt ist.

Doch nun zu unseren Erlebnissen.

Die Anfahrt

Schon wenn man um Fulufjället fährt merkt man das es hier nun um die Natur geht. Ja, in Schweden sind viele Straße von endlos scheinenden Wälder gesäumt, aber hier ist es noch mal eine Stufe mehr. Alleine dafür lohnt sich schon die Fahrt. Es gibt mehrere Wege zum Park. Es gibt befestigte Straßen, aber auch eine mehr als 20 Kilometer lange Schotterpiste.

Schotterpiste zum Fulufjället
Schotterpiste zum Fulufjället

Auf solchen Straßen darf man keine Angst um seinen Autolack haben, ein wenig Schwund ist immer. Dafür fahren hier weniger Autos und mit ein wenig Glück sieht man auch Tiere.

Am Fulufjället angekommen findet man einen sehr großen Parkplatz der auch für Wohnmobile geeignet ist. Der Parkplatz ist gebührenfrei, aber man darf hier nicht übernachten. Dazu ist hier auch zuviel los. In der Nebensaison mag das durchaus anders sein.

Besondere Autos ohne Kennzeichen

In Schweden sind besonders gekennzeichnete Autos unterwegs. Diese haben statt eines Nummernschilds ein großes Warnsignal am Heck. Dies sind gedrosselte Autos die max. 30 km/h fahren. Solche Fahrzeuge werden von Jugendlichen ab 15 Jahren gefahren. Meist sind es alte Autos wie Volvos, es gibt aber auch moderne Fahrzeuge und sogar auch gedrosselte Porsche.

DIe Entdeckung der Langsamkeit
DIe Entdeckung der Langsamkeit

Der Nationalpark Fulufjället

Im Park angekommen gelangt man zuerst einmal zum Naturrum, dem Besucherzentrum. Im Gegensatz zu anderen Nationalparks hat man hier eine ausgebaute Infrastruktur und man hat sich auf die Besucher eingestellt. Neben dem Besucherzentrum mit viele Informationen und wenigen Souvenirs gibt es auch ein Restaurant und einen Souvenirshop. Dazu auch ausreichend Toiletten usw.

Wegweiser Njupeskär
Wegweiser Njupeskär

Im Besucherzentrum erfährt man viel über den Park, über die Flora und die Fauna. Aus dem Besucherzentrum heraus kann man schon in den Park blicken und auf eine große freie, moorartige Fläche. Hier balzen im Frühjahr die Auerhähne. Auerhähne gibt es im Park reichlich, aber auch andere Tiere wie Biber, Fischotter usw.

Man kann tagelang durch den Park wandern, insgesamt gibt es rd. 140 km Wanderwege zur Auswahl, dazu gibt es genug Schutzhütten mit Selbstversorgung. Man kann hier wirklich seinen gesamten Urlaub verbringen.

Der Njupeskär

Schweden höchster Wasserfall ist schon sehr beeindruckend.

Der Njupeskär
Der Njupeskär

Insgesamt ist er rund 125 m hoch, davon über 90 Meter im freien Fall.

Höchster Wasserfall Schwedens
Höchster Wasserfall Schwedens

Man kann vom Besucherzentrum bequem hinlaufen, von einer Wanderung möchte ich noch nicht sprechen. Die Wege sind sehr gut ausgeschildert und befestigt, es gibt unterwegs sogar Plätze für eine Rast.

Rastplatz auf dem Weg zum Njupeskär
Rastplatz auf dem Weg zum Njupeskär

Gerade in der Hauptsaison ist hier richtig viel los. Aber nicht nur Touristen aus dem Ausland trifft man hier, auch viele Schweden sind hier unterwegs.

In der Nebensaison ist weniger los und im Winter soll der Wasserfall sogar komplett einfrieren und man darf dann Eisklettern. Er ist jedenfalls laut Schild eine offizielle Kletterstrecke. Ob das stimmt weiß ich nicht, im Winter waren wir noch nicht hier.

Aber auch im Sommer ist der Wasserfall schon sehr beeidruckend.

Wanderung durch den Nationalpark

Wenn man erst einmal den Wasserfall gesehen hat kann man es langsamer angehen lassen. Es gibt sehr gut ausgeschilderte Rundwanderwege zurück zum Besucherzentrum. Die meisten Besucher gucken sich nur den Wasserfall an und gehen dann direkt zurück. So hat man sehr viel Ruhe und trifft wenige Menschen auf dem Rundwanderweg.

Schwedische Natur wie aus dem Bilderbuch
Schwedische Natur wie aus dem Bilderbuch

So kommt man dann auch zu Old Tjikko. Der einzelne Baum ist natürlich keine 9.500 Jahre alt. Der Baum klont sich aber, von daher ist er irgendwie doch 9.500 Jahre alt. Egal wie man es betrachtet, man muss nur mal einen kurzen Moment darüber nachdenken was alleine in den letzten 2.500 Jahren auf der Welt passiert ist.

Übernachtung

In der Nähe zum Fulufjället gibt es einen kleinen Campingplatz in Mörkret.

Mörkret Campingplatz
Mörkret Campingplatz

Hier kann man zelten und es gibt auch ein paar Stellplätze für Wohnmobile. Es gibt auch ein Plumsklo. Für die meisten Stellplätze ist auch ein Stromanschluß vorhanden.

Die Bezahlung ist für Schweden unüblich. Man füllt einen Zettel aus den man sichtbar am Auto anbringt. Das Geld steckt man in einen Briefumschlag oder nutzt Swish. Dazu braucht man aber ein Konto in Schweden. Andere Zahlmöglichkeit gibt es nicht. Also auf dem Weg zum Fulufjället darf man einen Geldautomaten suchen.

Es wird übrigens täglich kontrolliert und es kostet eine empfindliche Strafe wenn man nicht zahlt.

Stenvallen

Vom Stellplatz aus kann man noch eine kleine Wanderung nach Stenvallen machen. Das ist ein altes Gehöft das bis vor rund 25 Jahren noch betrieben wurde. Das Gehöft diente früher als Bauernhof mit Viehhaltung und die Bewohner haben auch den ersten Touristen im 19. Jahrhundert ein Dach über dem Kopf angeboten. Mittlerweile ist alle aufgegeben, aber man kann sich die Gebäude noch ansehen und bekommt so einen Eindruck wie Menschen früher gelebt haben. Das ist auf jeden Fall sehr spannend.

Auf dem Weg dorthin hat man auch die Möglichkeit tolle Fotos von der Landschaft zu machen. Man sieht sogar das Fjäll, den Fulufjället und tatsächlich auch den Njupeskär.

Blick zum Njupeskär
Blick zum Njupeskär

Vorsicht: Auch hier gibt es übrigens Kreuzottern, unser Hund hatte sich sofort an seine erste Begegnung erinnert (siehe Fänstjärnskogen) und war entsprechend vorsichtig.

Reiseempfehlung

Vom Fulufjället ist es nicht weit entfernt nach Hede und dem Sjönfjället. Eine Fahrt lohnt sich denn im Nationalpark Sjönfjället trifft man auf eine ganz andere Natur.

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