Goslar – Weltkulturerbe im Harz

Am Rande des Harz liegt Goslar, eine ganz alte und früher sehr bedeutende Reichsstadt. Die Altstadt und das ehemallige Bergwerk Rammelsberg sind Weltkulturerbe.

Die Kaiserpfalz

Die Kaiserpfalz von Goslar ist der am besten erhaltene sogenannte Profanbau aus dem 11. Jahrhundert den es in Deutschland gibt. Vor allem die deutschen Kaiser aus dem Geschlecht der Salier hielten sind hier auf. Salier? Wer ist denn das? Das ist eine deutsche Familie, ein sogenanntes Geschlecht. Aus diesem Geschlecht gingen für rund 100 Jahre die deutschen Kaiser hervor. Also eine sehr einflussreiche Familie.

Kaiserpfalz Goslar
Kaiserpfalz Goslar

Der bekannteste Kaiser der Salier ist sicherlich Heinrich IV. Das ist der berühmte Kaiser der nacn Canossa musste um sich mit dem Papst zu versöhnen.

Eine Pfalz war ein Ort wo sich ein deutscher König/Kaiser immer wieder aufgehalten hat. Im Mittelalter gab es ja im deutschen Reich keine Hauptstadt, die Herrscher reisten durch das Land. Aachen war ein sehr bedeutener Ort und eben auch Goslar. Daneben gab es noch viele andere Orte mit Pfalzen. Manchmal ebenso prachtvoll wie in Aachen, manchmal waren es aber eher „Gasthäuser“.

Kaiserpfalz Goslar im Winter
Kaiserpfalz Goslar im Winter

Im großen Saal sieht man viele Wandgemälde, hier wird die deutsche Geschichte in Bildern erzählt. Bezahlt wurde dies nach der Reichseinigung und so ist es kein Wunder das hier Kaiser Wilhelm I., Friedrich III. und auch Wilhelm II. wichtige Plätze einnehmen.

Wenn man die Pfalz in Goslar besucht dann bekommt man einen sehr guten Eindruck wie ein mittelalterlicher Herrschaftssitz ausgesehen hat.

Pfalzkapelle St. Ulrich

Direkt angebaut an die Kaiserpfalz ist die Pfalzkapelle die heute auch noch vorhanden ist. Diese kleine Kapelle ist auch eine Besonderheit. Der obere Teil ist achteckig, der untere Teil ist kreuzförmig. Das ist wirklich einmalig.

Pfalzkapelle St. Ulrich
Pfalzkapelle St. Ulrich

In der Kapelle steht auch ein Sarkophag für den deutschen Kaiser Heinrich III. Er ist hier abgebildet mit einem Hund zu seinen Füßen, das ist das Symbol für Treue. Allerdings ist der Kaiser nicht hier beerdet, hier liegt lediglich sein Herz. Er hat Goslar so sehr geliebt das er sein Herz hier beerdigt haben wollte, der Körper liegt in Speyer beerdigt.

Goslaer Dom

Eigentlich gab es keinen richtige Dom sondern eine Stiftskirche, aber das ist nur etwas für Wissenschaftler oder für Laien die sich damit beschäftigen. Tatsache ist das es dieses Gotteshaus nicht mehr gibt, lediglich eien Eingangspforte, das sogenannte Nordportal, ist erhalten.

Nordportal Stiftskirche Goslar
Nordportal Stiftskirche Goslar

Der Rest der Kirche wurde Anfang des 19. Jahrhunderts zumm Abbau freigegeben und existiert nicht mehr. Heute ist dort ein Parkplatz, auf dessen Fläche wurden aber die Umrisse der Kirche eingelassen. So kann man heute wenigstens erahnen wie groß die Kirche gewesen sein muss.

In der Vorhalle kann man heute eine Replika des Thron der Salier sehen, das Original steht natürlich im Museum.

Thron der Salier
Thron der Salier

Wer einen Eindruck von dem Dom bekommen möchte der sollte nach Braunschweig fahren, für diesen noch erhaltenen Dom war die Kirche in Goslar das Vorbild.

Die Altstadt

Ganz in der Nähe der Pfalz ist die Altstadt. Hier stehen noch sehr viel ganz tolle Fachwerkhäuser, das alte Rathaus, der Kaiserbrunnen und das Hotel Kaiserworth. Das Rathaus wurde im 15. Jahrhundert erbaut (und danach erweitert, umgebaut usw.).

Rathaus Goslar
Rathaus Goslar

Ein besonderes Highlight ist der Huldigungssaal. Dieser Saal ist komplett geschmückt bzw. ausgemalt und ist wirklich sehenswert. Wo kann man sonst noch mittelalterliche Wandmalereien in solcher Pracht sehen.

Weg zum Huldigungssaal
Weg zum Huldigungssaal

Direkt vis-a-vis vom Rathaus steht der Marktbrunnen. Die untere Schale ist der größte Bronzeguss der romanischen Zeit, also aus dem Mittelalter.

Auf dem Brunnen thront ganz selbstbewusst der goldene Reichsadler, der Körper ist wohl aus dem 13. Jahrhundert.

Aber rund um den Marktplatz gibt es auch noch das Hotel Kaiserworth. Es fällt sofort aus, so ein prächtiges und farbenfrohes Hotel sieht man selten. Das Gebäude ist ein mittelalterliches Gildenhaus und zeigt den Reichtum und das Selbstbewusstsein der Kaufleute im Mittelalter.

Hotel Kaiserworth in Goslar
Hotel Kaiserworth in Goslar

Neben den tollen Gebäuden rund um den Markt gibt es aber auch noch jede Menge andere Fachwerkhäuser in Goslar. Mit der Kamera bewaffnet kann man hier ganz viele Motive entdecken.

Zwinger und Stadtbefestigung

Etwas außerhalb der Altstadt kann man heute auch noch Reste der Stadtbefestigung sehen und besichtigen.

Dazu gehört auch der 1517 erbaute Zwinger, ein Bastionturm zur Verteidigung der Stadt. Die Dimensionen des Turms sind beeindruckend.

Goslar - Zwinger
Goslar – Zwinger

Die Mauern sind im unteren Bereich 6,5 m dick, der Turm hat eine Höhe von rd. 20 m und der gesamte Turm ist ca. 26 m hoch. Heute ist der Turm in Privatbesitz, in dem Turm wohnen die Eigentümer, es gibt aber auch Ferienwohnungen und auch ein kleines Museum mit mittelalterlichen Waffen und Folterinstrumenten.

Erzbergwerk Rammelsberg

Hier ist nun die Quelle des Reichtums von Goslar und sicherlich auch ein Grund warum die Kaiser hier so gerne gewesen sind. In diesem Bergwerk wurde schon im Mittelalter Silber gefördert. Das Bergwerk ist heute ein Museum und Weltkulturerbe denn der Berg ist komplett ausgebeutet. Eigentlich steht nur noch die Hülle und alles andere ist ausgebuddelt. Aber keine Sorge, der Berg wird nicht einstürzen, es ist nur kein Silber mehr da.

Man kann heute die alten Stollen besichtigen und fährt mit einer Grubenbahn in den Berg. Wir hatten bei unserer Besichtigung das Glück das wir die einzigen Besucher waren, so hatten wir die Führung für uns alleine. Die Fahrt in den Stollen war schon ein Erlebnis, im Wagen war das Licht aus und es ist wirklich dunkel. Man sieht die Hand vor Augen nicht und wird durchgeschüttelt. Wann erlebt man so etwas schon mal. Wirklich empfehlenswert, ebenso die Führung bei der man sehr viel über diesen Beruf und den Rammelsberg erfährt. Auch für Kinder ist das sehr gut geeignet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert