Parsetjärns – Relikt aus dem 2. Weltkrieg

Auch an Schweden ist der 2. Weltkrieg nicht spurlos vorüber gegangen. Parsetjärns ist eine der Verteidigungsstellungen aus dieser Zeit.

Anfahrt und Umgebung

Die Stellung Parsetjärns übersieht man leicht. Die Festung liegt oberhalb der Landstraße 164, die wir auf dem Weg nach Strömstad gefahren sind. Wir hatten vorher die Festung im Internet entdeckt und haben hier gezielt angehalten. Noch heute ist die Festung sehr gut getarnt und die meisten Menschen fahren hier bestimmt einfach vorbei.

Festung Parsetjärns von der Straße gesehen
Festung Parsetjärns von der Straße gesehen

Dabei gibt es hier sogar einen der typischen schwedischen Parkplätze mit Picknicktischen und Informationstafeln. Hier hält man an, macht eine Fika und fährt dann gestärkt weiter.

Picknicktische und Drachenzähne
Picknicktische und Drachenzähne

Vielleicht fällt den Menschen ja sogar auf, das hier Panzersperren, sogenannte Drachenzähne, stehen. Diese findet man übrigens auch z.B. in der Eifel in Deutschland, dem sogenannten Westwall.

Die Geschichte der Festung

Eigentlich besteht die Festung aus zwei Teilen, beide liegen links und rechts neben der Straße. Davon ist nur ein Teil zu besichtigen, aber das ist auch schon sehr imposant.

Gut getarnte Festung
Gut getarnte Festung

Die gesamte Anlage ist erst 1940 gebaut worden. Damals hatte man Angst, das die deutsche Wehrmacht, von Norwegen aus kommend, Schweden angreifen und erobern wollte. Parsetjärns sollte den Vormarsch stoppen oder wenigstens verzögern. So sollte Göteborg geschützt werden.

Insgesamt waren hier über 100 Soldaten stationiert und bei der Lage kann man sich sehr gut vorstellen, das es Angreifer recht schwer gehabt hätten.

Die Festung heute

Zunächst muss man über die Straße und eine eher unscheinbare Treppe führt auf den Hügel. Die Treppe ist sehr ungleichmässig, die gesamt Anlage ist nicht barrierefrei. Einige Stufen sind wackelig und man muss schon vorsichtig sein.

Oben angekommen staunt man, wie groß die Anlage ist. Von unten sieht man nichts von der Festung.

Überblick über die Festung Parsetjärns
Überblick über die Festung Parsetjärns

Es gibt Schützenlöcher, Stellungen für Maschinengewehre und sogar eine Geschützstellung für eine Panzerabwehrkanone. Die Kanone war in einem Bunker untergebracht und wurde im Ernstfall in die Stellung gerollt. Hier ist alles in den Fels gehauen, aber das gleiche Prinzip kann man auch im Museum in Oostende sehen.

Einige Schützenlöcher sind mit Bretter gesichert, aber diese liegen nicht auf den Schützenlöchern, sondern sie liegen mehr oder weniger kreuz und quer.

In den Fels gehauen sind auch die Unterkünfte und Kommandobunker. Diese sind aber gesichert und man sie nicht besichtigen.

An den meisten Löchern sind Hinweisschilder. So erfährt man ein wenig über die Stellungen und kann sich ein wenig vorstellen wie es hier gewesen sein muss. Es wäre toll wenn man hier vielleicht historische Fotos aufstellen würde.

Zur autarken Versorgung gan es sogar einen eigenen Brunnen in der Festung.

Brunnen Festung Parsetjärnst
Brunnen Festung Parsetjärnst

Eine Besonderheit fällt aber noch auf, der Kommandostand mit dem 360° Rundblick.

Fazit

So etwas erwartet man in Schweden eher nicht. Im Hinterkopf hat man immer die Neutralität Schwedens im 2. Weltkrieg. Aber natürlich machte der Krieg vor dem Land nicht halt.

Aber es ist spannend auch solche Orte zu besichtigen, bisher hatten wir nur ein einziges Mal durch Zufall Panzersperren entdeckt und das war in der Nähe des Naturreservat Masugnsbyns. Also ganz im Norden hinter dem Polarkreis in der Nähe der finnischen Grenze.

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