Dover liegt in der Grafschaft Kent direkt am Ärmelkanal, gegenüber von Calais an der engsten Stelle im Kanal.
Mit der Fähre haben wir 2015 von Oostende aus einen Tagesausflug nach Calais und Dover gemacht. Wir sind mit der Fähre gefahren, das Auto haben wir in Calais stehen lassen. Hier gibt es ausreichend Parkplätze für Tagestouristen. Allerdings ist unser Besuch schon lange her und seitdem hat sich ja viel geändert, z.B. der Brexit, die Flüchtlingskrise usw.
Die Überfahrt mit der Fähre über den Ärmelkanal war ruhig und schön, wie meistens wenn man mit einem großen Fährschiff fährt.
An Bord kann man in Euro aber auch in Pfund bezahlen, die Preise waren aber schon den britischen Preisen angepasst und selbst der Kaffee war nicht günstig.
Wir wurden von den berühmten Kreidefelsen begrüßt, wirklich sehenswert und aus der Ferne auch sehr weiß. Wir waren erstaunt wie viele Fähren unterwegs sind, diesen Fähren sind wirklich eine wichtige Lebensader.
Erste Learnings nach der Ankunft
Erstes Learning: Auf der Insel gilt einen andere Zeitzone. Zum Glück stellen sich die Uhren meistens automatisch um.
Zweites Learning (auch wenn es bekannt ist): Auf der Insel herrscht Linksverkehr, daran muss man sich auch als Fußgänger gewöhnen. Zum Glück gibt es Hinweisschilder, aber es ist trotzdem sehr ungewohnt.
Die tolle Lage von Dover
Dover liegt in Sichtweite des Festlands. Dies wollten immer wieder Eroberer für sich nutzen, vom Mittelalter bis in die Neuzeit. So schossen die Deutschen im II. Weltkrieg mit Kanonen Richtung Dover und es gab tatsächlich auch Treffer trotz der immerhin über 30 Kilometer Entfernung.
Heute in Friedenszeiten kann man zum Glück sehr schön auf der Strandpromenade flanieren und hier ist es im Sommer bestimmt richtig voll mit Menschen. Man darf sich allerdings nicht daran stören das alles zugebaut ist. Das hat uns doch sehr an die belgische Küste erinnert.
Dover Castle
Vom Hafen aus sind wir in die Stadt gelaufen, der Weg ist nicht sonderlich weit. Wir wollte ja zur berühmten Burg. Neben den Kreidefelsen ist die Burg das zweite sehr markante Wahrzeichen von Dover. Das wollten wir auf keinen Fall verpassen. Wir sind zur Burg gelaufen und ab zur Kasse. Dann der Schock! Wir sollten umgerechnet knapp 80!!!! Euro für die Besichtigung bezahlen. Das ist mit Abstand der höchste Preis der jemals für eine Besichtigung verlangt wurde.
Auch wenn die Burg sich dadurch erhält und der Unterhalt über die Einnahmen bestritten wird ist das einfach zu teuer. Welche normale Familie kann sich das bitte leisten. In den meisten Ländern sind die Eintrittspreise viel niedriger, gerade für kulturelle Einrichtungen. Selbst der Louvre in Paris ist nicht annähernd so teuer und in einigen Länder kosten Besichtigungen kein Geld. Wir sind dann wieder gegangen ohne die Burg zu besichtigen. Aber man kann auch auf der Website viel über die Burg erfahren oder wenn man will auch Tickets buchen.
Ein virtueller Besuch kann ein reales Erlebnis zwar nicht ersetzen, aber wenigstens bekommt man so etwas zu sehen.
Die Stadt
Dover selber ist eine typische englische Stadt wie man sie aus vielen Filmen kennt. Nicht beeindruckend schön, manchmal liegt ein schon fast morbider Charme über der Stadt. Und damals war keine Rede von einem Brexit. Es hat uns wirklich etwas gewundert als wir uns die Stadt angesehen haben. Aber wahrscheinlich ist es so dass die meisten Touristen von der Fähre runter und dann direkt weiter fahren und nicht in Dover Station machen. So bleibt nicht viel Geld in der Stadt.
Es gibt sie übrigens auch in Dover, die typischen Pubs mit den klangvollen Namen, hier zum Beispiel das „White Horse“.
Schön sind auch die Details in Dover wie ein Zaun vor einem Haus (das sieht aus wie beim Haus am Eaton Place bzw. Downton Abbey oder auch die Bedarfsampel wenn man über die Straße möchte.
Wenn eine Berühmtheit im Ort gewesen ist dann hängt man ein Erinnerungsschild auf oder benennt direkt ein ganzes Haus nach dem Menschen *lach*
Am Schluss sind wir in eine Teestube gegangen, wenn man schon mal auf der Insel ist dann muss man einen Tee trinken und ein Gurkensandwich dazu essen. Ergebnis: Tee war ok, preislich nicht günstig und die Sandwiches waren alle.
Zum Abschied
Und bei der Abfahrt gab Dover noch einmal alles und tauchte die Kreidefelsen und ein sehr schönes Abendrot. Vielleicht machen wir doch noch mal eine Tour mit dem Wohnmobil durch England, aber noch haben wir Bedenken wegen des Linksverkehrs.