Brandenburg an der Havel begeistert Besucher mit einer wunderschönen Altstadt, gotischen Gebäuden (z.B. das Rathaus) und mit einem wunderschönen Dom.
Die Anreise
Brandenburg an der Havel liegt sehr verkehrsgünstig an der Autobahn A2. Aber man kommt auch sehr gut und einfach mit dem ÖPNV in die Stadt, von und nach Berlin verkehrt ein Regionalexpress. So dauert die Fahrt in die Hauptstadt noch nicht einmal 60 Minuten. Das macht die Stadt zu einem beliebten Wohnort und ist auch ideal als Ausgangspunkt für eine Entdeckungsreise in die Region.
Loriot und die Möpse
Wenn man Brandenburg a.d. Havel besucht, dann fallen einem sofort die Möpse auf. Die kleinen Hunde aus Bronze findet man häufig im Stadtbild. Sie sind eine liebevolle Erinnerung an Viktor von Bülow, besser bekannt als Loriot, der in dieser Stadt geboren wurde. Es gibt sogar eine „Mops-Ralley“ mit dem Ziel, alle Bronzehunde zu entdecken. Aber auch das Knollenmännchen findet man häufig in der Stadt.
Der Rundgang durch die Stadt
Am besten erkundet man die Stadt auf dem ausgeschilderten Rundweg. Hier sollte man mindestens drei Stunden veranschlagen, mehr Zeit ist aber noch besser und sinnvoller. Der Weg führt vorbei an allen Sehenswürdigkeiten der Altstadt, wir stellen hier gerne unsere Eindrücke vor.
Der Steintorturm
Als ehemaliger Turm der Stadtmauer steht der Turm strategisch gut an der alten Handelsstraße nach Magdeburg. Sehr mächtig und wie aus dem Mittelalter gefallen erinnert er an die vielen Türme von anderen Städten, wie z.B. der Säuturm in Wetzlar. Direkt gegenüber vom Steintorturm steht das sowjetische Ehrenmal zur Erinnerung an die gefallen sowjetischen Soldaten im 2. Weltkrieg im Raum der Stadt.
Die Touristeninfo am Neustädtischen Markt
Hier bekommt man alle Informationen über die Stadt und den Rundweg. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, hier arbeiten sehr freundliche und hilfsbereite Mitarbeiter, ein tolles Aushängeschild für die Stadt.
St. Katharinenkirche
Die erste Kirche auf unserem Rundgang und direkt ein Highlight, sie gehört zu herausragenden Backsteinbauten der Spätgotik in Norddeutschland und stammt wohl aus dem frühen 12. Jahrhundert. Besonders beeindruckend ist der Altar und die mittelalterlichen Wandmalereien, die sich durchaus mit den Wandmalereien in z.B. Malmö oder auch in Goslar messen können.
Nachteilig ist aber die Gewinnerzielungsabsicht der Gemeinde. Man darf gerne die Kirche während der Öffnungszeiten betreten. Wenn man fotografieren möchte, auch mit dem Handy, muss man pro Person eine Fotoerlaubnis kaufen. Direkt in der Kirche. So etwas haben wir bisher nur in evangelischen Kirchen erlebt, selbst im Petersdom gibt es so eine Regelung nicht. Und auch nicht im Dom in Brandenburg.
Liebe Gemeindevertreter der St. Katharinenkirche, denkt man über die Stelle in der Bibel nach, als Jesus die Geldwechsler auch dem Tempel vertrieben hat. Und wenn Ihr die Abgabe mit den anstehenden Erhaltungsaufwänden begründet, dann guckt Euch die Kirche mal genauer ab. Die Spinnweben hinter dem Altar und der Dreck zeugen nicht unbedingt von einem sorgsamen Umgang mit diesem historischen Gebäude.
Jahrtausendbrücke
Die Brücke verdankt ihren Namen der 1.000 Jahr-Feier der Stadt im Jahr 1929. Sie verbindet die Neustadt mit der Altstadt und von der Brücke hat man einen sehr schönen Blick über die Havel und die historischen Gebäude entlang der Havel.
Das Rathaus in der Altstadt und der Roland
Das Rathaus in der Altstadt ist aus dem 15. Jahrhundert und bietet dem Besucher eine wunderschöne Schmuckfassade. Der Platz vor dem Rathaus war früher größer und so wirkte das Gebäude sicherlich noch beeindruckender. Aber noch heute ist das Rathaus ein echtes architektonischen und geschichtliches Highlight.
Besonders erwähnenswert ist die Figur des Roland vor dem Rathaus. Diese Figur ist auch aus dem 15. Jahrhundert und hat die Kriege unbeschadet überstanden. Die Figur des Roland symbolisiert die städtische Freiheit. Der berühmteste Roland steht sicherlich in Bremen, aber man findet Rolandsfiguren in vielen deutschen Städten, z.B. in Wedel, Quedlinburg, und Magdeburg.
St. Gotthardtkirche
Noch eine bedeutende Kirche in Brandenburg an der Havel. Diese Kirche ist auch aus dem 12. Jahrhundert und beherbergt eine bedeutende mittelalterliche Ausstattung, wie z.B. das Taufbecken und den Hochaltar. Neben den kirchenhistorischen Schätzen ist diese Kirche auch sehr eng mit Loriot verbunden.
Der in Brandenburg an der Havel geborene Künstler wurde in dieser Kirche getauft und er hat sich sehr für die Restaurierung der Taufkirche engagiert. Ihm zu Ehren gibt es in der Kirche sogar eine Ausstellung.
Dom St. Peter und Paul
Das christlich-religiöse Highlight von Brandenburg. Die Anfänge reichen hier bis in das 10. Jahrhundert zurück und sie sind auch eng mit Otto dem Großen verbunden. Der heute noch sichtbare Dom geht auf das 12. Jahrhundert zurück und bietet natürlich auch eine Vielzahl von historischen Kunstschätzen aus allen Epochen. Dank der Schutzmaßnahmen wurde der Dom im 2. Weltkrieg nicht zerstört und so kann man auch heute noch eine Zeitreise in die deutsche Geschichte machen.
Bedeutende sind auch die Schätze im Dommuseum. Hier liegen sogar Dokumente mit den ersten schriftlichen Erwähnungen von Cölln und Berlin.
Weitere Stadtimpressionen
Natürlich hat Brandenburg noch viel mehr zu bieten als die bedeutenden Gebäude. Aber jede einzelne Sehenswürdigkeit zu beschreiben wäre zu langweilig. Von daher zeigen wir hier nur weitere Impressionen in Form von Bildern.
Unterbringung
Bei unserem Besuch in Brandenburg an der Havel haben wir den Wohnmobilstellplatz an der Marina genutzt. Hier kann man vorher reservieren und der Platz trägt auch eine Auszeichnung für besonderen Komfort. Das können wir nur bestätigen, der Platz liegt ganz toll am Kanal und Yachthafen, das Sanitärgebäude ist sehr schön und modern, es gibt eine sehr gute Spülküche und es gibt auch eine Waschküche. Vom Platz aus kommt man sehr schnell in die Altstadt, die Anbindung an den ÖPNV ist auch sehr gut und von hier aus gelangt man einfach und bequem nach Berlin.
In der Umgebung kann man sehr gut spazieren, entlang des Kanals und kann dabei die Wassersportler und Schiffe beobachten.
Fazit
Brandenburg an der Havel ist eine weitere positive Entdeckung. Die alte Stadt hat viel zu bieten und ist bestimmt nicht altbackend oder langweilig. Neben der Fontanestadt Neuruppin ein echtes Highlight im Umkreis von Berlin und Potsdam.